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Das 3. Geschlecht und die Anrede

20. Februar 2019 | 2 Minuten Lesezeit

Sehr geehrte/r Frau/Herr… aber was ist mit divers?

Wie sich die Anrede geschlechtsneutral formulieren und im E-Recruiting-Prozess umsetzen lässt.

Durch einen Beschluss des Bundestages müssen Personenregister seit 2019 eine dritte Geschlechtsoption enthalten. Um sich als Arbeitgeber nicht dem Verdacht der Diskriminierung auszusetzen, sollte ein geschlechtsneutrales Recruiting möglich sein. Als Software-Anbieter reagieren auch wir in unseren E-Recruiting-Lösungen auf das dritte Geschlecht. Während es zur Formulierung geschlechtsneutraler Stellenanzeigen bereits zahlreiche Informationen und Hinweise in den einschlägigen Medien und Blogs gibt, bereitet die Frage, wie sich die Ansprache neutral realisieren lässt, einiges Kopfzerbrechen.

Die Anrede

Für eine angemessene Anrede in der Korrespondenz gibt es noch keine gültige Form, nach der man sich richten könnte, die Suche nach einer Best Practice läuft. Auch gesetzliche Anforderungen dazu gibt es nicht. Wir haben daher mehrere denkbare Anredeformen zusammengetragen, wenn man geschlechtsneutral formulieren möchte:

Möglichkeit 1

Kann oder möchte man keine dritte Option zur Auswahl der Ansprache anbieten, kann man auf eine Anrede gänzlich verzichten. Klingt vielleicht nicht ganz so persönlich, funktioniert aber. Zum Beispiel so:

Guten Tag, vielen Dank für Ihre Bewerbung. Wir werden Ihre Unterlagen nun prüfen und melden uns schnellstmöglich wieder bei Ihnen.

Vielen Dank für Ihre Bewerbung. Wir werden Ihre Unterlagen nun prüfen und melden uns schnellstmöglich wieder bei Ihnen.

Möglichkeit 2

Kennt man den Vornamen, lässt sich eine Anrede geschlechtsneutral zum Beispiel so formulieren: „Hallo Martina Muster“ oder „Guten Tag Manfred Muster“. Das funktioniert auch in anderen Sprachen, zum Beispiel „Hello Martina Muster“.

Hallo Martina Muster, vielen Dank für Ihre Bewerbung. Wir werden Ihre Unterlagen nun prüfen und melden uns schnellstmöglich wieder bei Ihnen.

Möglichkeit 3

Oder man nutzt den Grund der E-Mail als Begrüßung und setzt ggf. den Namen dahinter. Wie in diesen Beispielen:

Vielen Dank für Ihre Bewerbung, Bärbel Beispiel. Wir werden Ihre Unterlagen nun prüfen und melden uns schnellstmöglich wieder bei Ihnen.

Vielen Dank für Ihre Nachricht, Timo Test. Gerne beantworte ich Ihre Fragen bezüglich der Fahrtkostenübernahme …

Ihr Passwort wurde zurückgesetzt, Vito Vergesslich. Bitte klicken Sie auf diesen Link …

In der Recruiting- / Bewerbermanagement-Software

Im digitalen Prozess mit der BeeSite Recruiting Edition lösen wir das so:

Auswahlfeld Anrede oder Geschlecht

Die Anrede, sofern dieses Feld in der Onlinebewerbung überhaupt angeboten wird, ist kein Pflichtfeld, sondern kann optional auch leer gelassen werden. Die dazugehörige Auswahlliste für die Anrede kann die folgenden Werte enthalten: „Herr“, „Frau“ oder „keine Angabe“

Wenn es eine Auswahlliste für das Geschlecht gibt, kann neben „männlich“, „weiblich“ und „keine Angabe“ mindestens noch der Wert „divers“ aufgenommen werden. Bei Bedarf, wenn es für die Stellenbesetzung relevant ist, auch eine weitere Detaillierung mit den Werten: „trans“ und „inter“

Der Vorname

Die Abfrage des Vornamens kann als Pflichtfeld erfolgen, um zum Beispiel eine Anrede möglich zu machen, wie in den oben genannten Beispielen. Wer möglichen Diskriminierungsvorwürfen von vornherein aus dem Weg gehen möchte, kann aber selbstverständlich das Feld “Vorname” als optional festlegen. Ist allerdings der Vorname Bestandteil von Kernstammdaten, Dublettenprüfungen oder Ähnlichem im Recruiting-Prozess, sollte dies vorher überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, damit diese Funktionen davon nicht beeinträchtigt werden.

E-Mail-Korrespondenz

Platzhalter können die gewählte geschlechtsneutrale Anredeform abbilden. Das System löst automatisch die Grußformeln auf und setzt die entsprechenden Werte und Namen pro Anschreiben ein.

Auch der Rest der E-Mail wird geschlechtsneutral gehalten. Wir vermeiden Formulierungen wie

Danke für Ihre Bewerbung zum/zur Bürokaufmann/frau

Stattdessen schreiben wir

Danke für Ihre Bewerbung auf die oben genannte Stelle.

Lassen sich genderbezogene Begriffe nicht umgehen, kann man mit einem Doppelpunkt (:), Sternchen (*) oder Unterstrich (_) arbeiten, um zu verdeutlichen, dass nicht nur Männer oder Frauen angesprochen sind.

Funktional muss also nur an wenigen Stellen angesetzt werden. Wir empfehlen aber, sich die Zeit zu nehmen, neben den Stellenanzeigen insbesondere die Texte von E-Mail-Korrespondenzen zu überarbeiten.

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